Die Welt glaubt man zu bilden leicht
und hat am Ende genug erreicht
wenn man vom Kampfe in der Welt
gebildet sich selbst zurückerhält.

von Friedrich Rückert, 1838

 

Synthetische Biologie 

Die vollständige Sequenzierung der Genome hunderter Organismen legte die Grundlage zu einem tiefergehenden Verständnis der Funktion und Regulation von Genen und ihren Produkten. In der modernen Gentechnik findet dieses Wissen Anwendung, um Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere gezielt zu verändern. Die synthetische Biologie basiert auf den gleichen Methoden wie die moderne Gentechnik, allerdings wird ein weitergehendes Ziel verfolgt: den Entwurf und die Herstellung neuer Lebensformen und -funktionen. Die synthetische Biologie stellt sich dabei als eine Ingenieurwissenschaft dar, die zum Ziel hat, dieses neuartige Leben aus biologischen Komponenten und Funktionselementen zu konstruieren. 

Was ist synthetische Biologie?
Darstellung des Unterschieds zwischen Gentechnik und Synthetischer Biologie.

In welchem Ausmaß dieses Ziel erreicht wird, bleibt abzuwarten. Schon jetzt ist aber erkennbar, dass zumindest unsere Kenntnis biologischer Prozesse auf dem Weg zu diesem Ziel immens anwächst. Vor diesem Hintergrund ist obiges Gedicht von Friedrich Rückert (1788-1866) zu lesen. Im Original ist es mit "Bildung" betitelt - ich missbrauche hier die Bildung im Sinne des bildenden Künstlers.

Der folgende Erklärfilm wurde 2018 von Studierenden des Masterstudiengangs Media and Communication Studies der Hochschule Mittweida entwickelt. Er zeigt verschiedene Wege der Synthese des Vanillinaromastoffes, auch mit Synthetischer Biologie, auf. Mitgewirkt haben Studierende des Matrikel 2017.

Der folgende Erklärfilm wurde 2019 von Studierenden des Masterstudiengangs Media and Communication Studies der Hochschule Mittweida entwickelt. Ausgehend vom Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Juli 2018 beleuchtet er die Funktion der CRISPR/Ces-Genschere. Mitgewirkt haben Studierende des Matrikel 2018.

 

Historisches

Diese Webseite ist im Rahmen einer Sommerakademie der Studienstiftung des Deutschen Volkes 2010 in Olang entstanden. Dort beschäftigte sich die Arbeitsgruppe "Synthetische Biologie" geleitet von Professor Michael Bölker, Marburg und Professor Röbbe Wünschiers, Mittweida mit ebendiesem Thema.

Olang 2010
Sommerakademie 2010 in Olang, Italien. Hier bei einem Besuch bei dem Protozellforscher Professor Sheref Samir Mansy (6.v.r.), damals noch an der Universität Trento in Italien, heute an der University of Alberta in Kanada.

Bei einer zweiten Sommerakademie im Jahr 2013 in Görlitz, wiederum zum Thema synthetische Biologie, wurde diese Seite erweitert.

Görlitz 2013
Sommerakademie 2013 in Görlitz.