Gentechnologie beim Menschen

Designer-Babies in weiter Ferne?

Einer der größten Einwände gegen die moderne Gentechnologie betrifft die Menschenzucht, die Verwendung der Methoden als eugenisches Werkzeug. Stellvertretend dafür wird häufig von Designer-Babies gesprochen. Damit sind dann nicht nur nach Wünschen der (bestenfalls) Eltern oder (schlimmstenfalls) der politischen Führung selektierte Embryonen oder Babies – was Eugenik wäre – gemeint, sondern deren Erschaffung durch genetische Eingriffe. Dass solche Eingriffe möglich sind, hat die Geburt der Zwillinge Lulu und Nana gezeigt. Hierbei war aber nur ein genetisches Merkmal betroffen. Ein Wissenschaftlerteam hat nun versucht vorherzusagen, wie erfolgreich die Züchtung komplexer menschlicher Merkmale, wie etwa der Körpergröße oder Intelligenz, wäre. Demnach sind mehr als 2,5 cm bzw. 2,5 IQ-Punkte pro Generation nach Stand des Wissens nicht realistisch. Und das auch nur unter besten Bedingungen.

Quelle: Karavani et al (2019) Cell 179:1424–1435

Siehe auch: Generation Gen-Schere, Kapitel 5

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