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Was ist Leben?

So lautet der Titel des vor 75 Jahren erschienen Buches des Nobelpreis-gekrönten Physikers Erwin Schrödinger. Das ist bemerkenswert: Ein Physiker schreibt über Biologie, genauer über Genetik. Schrödinger bezeichnet die Genetik als „das wohl interessanteste [Fach] unserer Zeit„. Freiraum zur Formulierung seiner Gedanken fand er im NS-aufgewühltem Europa im Exil am „Dublin Institute for Advanced Studies„. Die Lehrverpflichtung bestand aus einer öffentlichen Vorlesung pro Jahr (ja, ich bin neidisch). Schrödinger las 1943 über das Thema „Was ist Leben?“ und fasste die Vorlesung in seinem 1944 erschienen Buch zusammen. Die bewegte viele junge Physiker seiner Zeit dazu, sich mit Molekulargenetik zu beschäftigen, darunter die Nobelpreisträger James Watson und Francis Crick, die Mitentdecker der Struktur der Erbsubstanz DNA. Zudem leitete es die Ablösung der Physik als Leitwissenschaft durch die Biologie ein (siehe auch Einleitung in meinem Vortrag).

Mehr Information: Neue Züricher Zeitung

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