Alles über unsere Bienenprojekte


Zuordnung von Pollen zu Pflanzen

Pollen enthält in Form von DNA die genetische Information der Pflanze, von der er stammt. Wenn wir Pollen von Bienen, Bienenbauten, Blüten oder sonstigen Quellen isolieren und die DNA im Labor extrahieren, können wir diese genetisch analysieren. Dazu nutzen wir die DNA-Sequenzierung.


Zuordnung von Pollen zu Pflanzen über DNA-Sequenzierung.

Letzlich wollen wir mit der Methodik fragen zur Biodiversität von Landschaften und zur Ökologie und Gesundheit von Honigbienen, Wildbienen und Hummeln beantworten. Dazu arbeiten wir insbesondere mit dem Team um Frau Prof. Dr. Catrin Westphal von der University Göttingen sowie Imkern aus Sachsen zusammen.


Zahlreiche Imker:innen unterstützen uns durch das Sammeln und Zusenden von Pollen.


Varroamilben-Resistenzzüchtung

Im letzten Jahrhundert verbreitete sich die Varroamilbe als Schadparasit in Bienenstöcken über die ganze Welt. Seitdem bemühen sich Generationen von Imkern Ihren Völkern ein Überleben im Winter zu ermöglichen. Trotz erheblicher Anstrengungen sind die Erfolge bestenfalls durchwachsen, teilweise ist absehbar das diese durch mögliche Resistenzbildung zudem gefährdet sind. In Zukunft ist es deshalb dringend erforderlich neue Wege zu gehen.

Unser Weg

Vielfältige Beobachtungen zeigen das es durchaus Bienenvölker gibt die mit der Varroamilbe im Gleichgewicht leben und nicht an ihr zugrunde gehen. Dabei ist das Verhalten der Bienen von entscheidender Bedeutung. Einzelne Völker öffnen befallene Brutzellen oder räumen sie sogar ganz aus. Die Bienen können also

Diese Verhaltensweisen müssen in der Genetik der Bienen verankert sein. Die Bienen bringen also eine mögliche Lösung des Problems selbst mit. Um sich der Lösung zu nähern, braucht es drei wesentliche Elemente:


Drei Partner, drei Methoden, ein Ziel.

Drei Partner

Die Technische Universität Dresden

Im Fachbereich Biomaterialien hat Prof. Dr. Hans-Peter Wiesmann für die Humanmedizin entscheidende Arbeit in der Optischen Cohärenz Tomographie (OCT) geleistet. Diese ermöglicht z.B. eine Untersuchung der menschlichen Haut bis in tiefe Gewebeschichten mit weißem Diodenlicht vollkommen zerstörungsfrei und ohne elektromagnetische Strahlungsrisiken. Würde dieses System auf die Bienenwabe adaptiert werden könnte es in seiner automatisierten Variante sehr hohe Anzahlen von Bienenwaben auf eine Varroabefall hin durchmustern. Erstmals könnten Völker mit Varroaresistenzeigenschaften in großer Zahl identifiziert werden.

Die Hochschule Mittweida

Im Fachbereich Biotechnologie hat Prof. Dr. Röbbe Wünschiers im Bereich der Genomanalyse entscheidende Arbeit geleistet. Seine Erfahrung bei der genetischen Analyse von Genomen und die daraus abgeleiteten Assoziationen genetischer Marker mit definierten Merkmalen, findet bereits in der Schafpudelzucht Anwendung (siehe YouTube). Würde dieses System auf die Untersuchung von Bienenvölkern/ Bienenköniginnen adaptiert werden könnte es durch seine Automatisierung sehr hohe Anzahlen von Völkern / Königinnen untersuchen und zur Identifikation der Gene die für ein Varroaresistenzverhalten verantwortlich sind entscheidend beitragen.

Der Landesverband Sachsen Varroaresistenzzucht e.V. (LSV)

Der LSV hat den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Zucht gelegt und hier speziell auf die Zucht varroaresistenter Bienenköniginnen. Nur geeignete Züchtungen gelangen so in das Programm der Partner, um ein Maximum an relevanten Ergebnissen mit den verfügbaren Ressourcen zu erzielen. Der LSV bringt seine Expertise im Bereich der Zucht ein, um zum einen neues Wissen zu generieren und um zum anderen um dieses Wissen für die Praxis verfügbar zu machen. Ein Schwerpunkt ist deshalb auch die Vermittlung von Wissen in die breite Imkerschaft.

Unser gemeinsames Ziel

Ziel dieser Partnerschaft ist es in den kommenden Jahren durch die Vereinigung der Arbeiten der drei Partner massive Durchbrüche in diesen Bereichen zu erreichen:

Als Partner wollen wir für das Land Sachsen weltweit einmalige Spitzenforschung, herausragendes imkerliches bzw. gesellschaftliches Engagement, sowie volkswirtschaftlichen und ökologischen Nutzen miteinander verbinden.